Studie über soziale Ungleichheit

bestehend aus drei manipulierten Holzsesseln, weiß lackiert
von Markus Glatz, 2016


Arbeiten, Essen, Kommunizieren und Warten sind einige von vielen Tätigkeiten, die wir oft sitzend verrichten. Indem wir Platz nehmen, nehmen wir auch soziale Positionen im Verhältnis zu unseren Mitmenschen ein. Sessel erfüllen dabei eine gesellschaftliche und symbolische Funktion.

Wir haben gelernt, dem Gefühl einer ungünstigeren sozialen Position als der eigenen gekonnt auszuweichen. Soziale Ungleichheit ist oft unsichtbar, da wir sie nicht wahrnehmen oder kaschieren.

Wie fühlen sich bestimmte gesellschaftliche Positionen und Ausgangslagen an? Wie können diese sinnlich erfahrbar gemacht werden? Diese Fragen waren der Ausgangspunkt für den
Versuch, soziale Ungleichheit und deren Konsequenzen für das individuelle Empfinden sichtbar und spürbar zu machen.

Die Studie besteht aus drei entfremdet wirkenden Holzsesseln, die je nach Betrachtungsweise die im kollektiven Bewusstsein verankerte Norm entweder nicht erreichen oder bewusst manipuliert wurden. Sie stehen für abfallende, instabile und unangenehme soziale Positionen. Das jeweilige Objekt versucht uns dabei in eine bestimmte Haltung zu zwingen, genauso wie uns die gesellschaftlichen Verhältnisse in verschiedene Lagen bringen.